NEWSLETTER 20.12.2024

Über unterschätzte Erfolge, einen Hauch von Hollywood und unerwarteten Bedeutungsgewinn

 

 

Sehr geehrte Mitglieder,
liebe Freundinnen und Freunde des Kölner Presseclubs,

wenn es in Köln einen Mangel nicht gibt, dann den an schlechten Nachrichten. Da gehen die guten manchmal etwas unter, aber die gibt es eben auch: Der Umzug der Film- und Medienstiftung NRW ins Deichmannhaus zwischen Dom und Hauptbahnhof – mehr Zentrum geht wirklich nicht – bedeutet für die Stadt und ihren zuletzt etwas blass gewordenen Ruf als Medienstandort einen enormen Bedeutungs- und Imagegewinn, den man nur schwer überschätzen kann. Wirtschaftlich lagen die Effekte, die die Stiftung mit ihren Projekten in Nordrhein-Westfalen auslöst, bei rund 430 Millionen Euro. Damit ist Köln auf der internationalen Landkarte für Produzentinnen und Produzenten von Hollywood bis Lünen eine wichtige Adresse.

Glaubt man dem umtriebigen Düsseldorfer Medienminister Nathanael Liminski, ist das nicht zuletzt dem noch neuen Chef der Filmstiftung zu verdanken. Walid Nakschbandi habe „Dampf gemacht“, so Liminski, um die Fördereinrichtung nach Köln zu bringen, wo mit dem WDR und RTL auch zwei der Gesellschafter sitzen (die anderen sind das Land und das ZDF). Nakschbandi, privatwirtschaftlich sozialisiert, vielfach ausgezeichneter Filmproduzent (u.a. „Das Tagebuch der Anne Frank“) und zuletzt hochrangiger Medienmanager im Holtzbrinck-Konzern, haben Liminski und die anderen Träger der Stiftung die nötige Dynamik zugetraut, die sich rasch verändernde Medienbranche kraftvoll mitzugestalten.

Die NRW Filmstiftung, eine der größten ihrer Art in Europa, hat in der Vergangenheit nicht nur zahlreiche Oscar-nominierte Kinofilme ermöglicht oder gefeierte Serien wie „Babylon Berlin“. Für den Bereich relevanter Dokumentarfilme ist ihre Unterstützung überlebenswichtig und zunehmend spielt auch das Gaming eine Rolle in der Förderpolitik. Mit dem ebenfalls in Köln stattfindenden Branchentreff Gamescom entwickelt sich Köln zu einem internationalen Hotspot für diesen rasch wachsenden Markt. Die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Stiftungsarbeit hat ganz offensichtlich auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker erkannt und war, glaubt man Walid Nakschbandi, „extrem hilfreich und unterstützend“ beim Umzug der Filmstiftung vom Düsseldorfer Medienhafen an den Dom. Für internationale Star-Regisseure wie Michael Haneke, Wim Wenders oder Tom Tykwer ist künftig Köln wieder eine Reise wert, ebenso wie für die großen und kleinen Produzenten. Nicht nur für die zuletzt eher trübe Stimmung in der Stadt, die manchmal ins Misslingen verliebt zu sein schien, ein positives Signal.

Mit diesen guten Aussichten verabschiedet sich auch der Kölner Presseclub in die Weihnachtspause. Unsere vielen Veranstaltungen und die wöchentlichen Newsletter haben Ihnen hoffentlich gefallen, Sie informiert, manchmal auch amüsiert und nie gelangweilt. Wir freuen uns schon darauf, unsere ehrenamtliche Arbeit für Sie, die Stadtgesellschaft, fortsetzen zu können. Dass das möglich ist verdanken wir unseren Mitgliedern, aber auch unseren großzügigen Sponsoren JTI und Brost-Stiftung, denen wir auf diesem Weg herzlich danken.

Nach den Feiertagen starten wir gleich mit einer Veranstaltung, die sicher Ihr Interesse findet. Am Donnerstag, dem 9. Januar, ist Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu Gast im Kölner Presseclub (Anmeldung unter info@koelner-presseclub.de), Beginn ist 19.30 Uhr und der Veranstaltungsort das Hotel Excelsior Ernst. Im Zentrum des Gesprächs stehen die Gesundheitspolitik und die zunehmend drängendere Frage nach ihrer Bezahlbarkeit. Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Bis dahin wünschen wir Ihnen ein paar unbeschwerte Festtage und einen guten Rutsch in ein gesundes, friedliches Jahr 2025.

 

In diesem Sinne grüße ich Sie, herzlich wie stets,

Ihr

Michael Hirz