1. Halbjahr
Veranstaltungen 2012.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) in den Stürmen der globalen Finanzkrise
Gesprächsabend mit Dr. Werner Hoyer, Präsident der EIB
14.06.2012
Ja zur Europa, Nein zu Eurobonds
Dr. Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB),
nimmt im Kölner Presseclub Stellung zur europäischen Finanzkrise
In dieser Sache sind sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Dr. Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), einig: Eurobonds seien das falsche Mittel um der europäischen Finanzkrise Einhalt zu gebieten. Bei der Presseclub-Veranstaltung „Die Europäische Investitionsbank in den Stürmen der globalen Finanzkrise“ sprach sich Dr. Werner Hoyer in der IHK Köln klar für den strikten Kurs der Kanzlerin aus und machte im Gespräch mit dem Presseclub-Vorstand Dr. Hildegard Stausberg und Peter Pauls deutlich, dass er Eurobonds rechtlich für nicht durchführbar halte.
Ein klares Ja gab es dagegen für Europa. Als überzeugter Europäer bekräftigte Dr. Werner Hoyer an diesem Abend, dass die EIB als Bank grundsätzlich dazu bereit sei, sich noch aktiver als bisher an den Problemlösungen in Europa zu beteiligen. Sie brauche dazu aber von ihren Anteilseignern eine bessere Ausstattung mit Eigenkapital – alles andere sei unseriös. Dass der Euro auch in Zukunft unsere Währung sein wird, davon ist Dr. Werner Hoyer überzeugt. Eine Rückkehr zur D-Mark nannte er „grenzenlos naiv“ und verwies darauf, wie gerade Deutschland durch die Euro-Einführung wirtschaftlich profitierte.
Der ehemalige Staatsminister im Auswärtigen Amt ist seit Januar 2012 neuer Präsident der Europäischen Investitionsbank. Die Bank der Europäischen Union hat ihren Sitz in Luxemburg und unterstützt die Ziele der 27 EU-Mitgliedsstaaten. Hauptaufgabe ist die Finanzierungen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) zur Verfügung zu stellen.
Fotos: Christian Ahrens
Chile: Eine lateinamerikanische Erfolgsgeschichte
Chancen und Perspektiven für deutsche Unternehmen
26.04.2012
Chile: attraktiv, krisenfest und offen für internationalen Handel
Botschafter wirbt in Köln für den Andenstaat / Über 120 Teilnehmer in der DEG
Eine Podiumsdiskussion mit dem chilenischen Botschafter Jorge O’Ryan Schütz holte den Andenstaat in das Herz von Köln und machte deutschen Unternehmern den chilenischen Markt schmackhaft. Über 120 Teilnehmer folgten der Einladung des Kölner Presseclub, ProChile, Lateinamerika Verein und Ibero-Club Bonn.
Gastgeber war die DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, die mit dem Diskussionsabend an ein bereits bewährtes Format anknüpfte.
In Chile zu investieren lohnt sich – darüber waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion „Chile: Eine lateinamerikanische Erfolgsgeschichte. Chancen und Perspektiven für deutsche Unternehmen“ einig. Denn die wirtschaftliche Lage des Landes sieht mehr als gut aus: Nach einem realen Wachstum von 5,2 Prozent im Jahr 2010 wuchs die chilenische Wirtschaft 2011 um 6,3 Prozent – das ist die höchste Wachstumsrate seit 14 Jahren.
Im laufenden Jahr soll die Wirtschaft noch einmal um 4,5 Prozent zulegen. Und das, obwohl der Andenstaat als Rohstoffexporteur von der Marktlage in den krisengebeutelten Industrieländern abhängig ist.
Doch Chile hat selbst in Krisenzeiten noch viel Luft nach oben, davon waren auch die Podiumsteilnehmer Dr. Reinhold Festge, Vorsitzender der Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft, und Mariana Bárcena, Direktorin Lateinamerika der DEG, überzeugt. In seinem eingehenden Impulsreferat machte Botschafter Jorge O’Ryan Schütz vor über 120 Teilnehmern die Stärken des Landes an der Pazifikküste deutlich.
„Ein offenes Land mit vielen Stärken“
Chile ist das Land mit den meisten Handelsabkommen – 21 hat es bisher mit Ländern auf der ganzen Welt abgeschlossen. Die Europäische Union profitiert davon auf ganzer Linie: Nach China ist sie Chiles zweitwichtigster Handelspartner, ihr Handelsaustausch hat sich seit Inkrafttreten des Assoziierungsabkommens im Jahr 2003 fast verdoppelt.
Ausländische Investoren schätzen die politische Stabilität des Landes, seine verlässliche Wirtschaftspolitik und Gesetzgebung. Sie können sich ohne Beschränkungen an chilenischen Unternehmen beteiligen.
Zudem schafft ein deutsch-chilenisches Investitionsschutzabkommen das notwendige Vertrauen. Ein weiterer Anreiz für den Handel: Der reale Einfuhrzollsatz liegt derzeit bei 1,4 Prozent und der einheitliche Zollsatz bei 6 Prozent. Darüber hinaus bietet Chiles Arbeitsmarkt qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte und eine geringe Arbeitslosenquote. Dies konnte Cristián Lizana, General Manager bei LAN Airlines, der zweitgrößten Fluggesellschaft der Welt, bestätigen. In Chile denke man europäisch, stellte er fest, und machte deutlich, dass man Chile als Tor zu Lateinamerika sehen kann.
Ein „Luxusproblem“ habe Chile allerdings, diagnostizierte Dr. Reinhold Festge: Es mangele an Fachkräften – 30.000 fehlten beispielsweise im Bergbau. María Eugenia Wagner, Präsidentin SalmonChile, konnte dies auch für die boomende Lachsindustrie bestätigen.
Die Referenten waren sich einig: Gerade Deutsche könnten sich im chilenischen Markt erfolgreich einbringen. Mariana Bárcena vergab für den Andenstaat ein AAA-Rating. Aus Sicht der DEG verfüge das Land über hervorragende Kriterien, da Investitionen auf lange Sicht hin Erfolg hätten. Als einer der größten europäischen Entwicklungsfinanzierer ist die DEG seit 1969 in Chile tätig und nach einer längeren Pause seit 2011 wieder vor Ort aktiv. Allein im vergangenen Jahr hat sie 60 Mio. Euro für private Investitionen in Chile bereitgestellt. So finanzierte die DEG 2011 etwa ein Unternehmen, das in Chile kleine und mittelgroße Laufwasserkraftwerke baut und betreibt.
Brasilien, Mexiko, Chile: Lateinamerika zu Gast in der DEG
Abgerundet wurde der chilenische Abend durch lateinamerikanisches Fingerfood und chilenische Live-Musik.
Als Kooperationspartner des Kölner Presseclubs ist die DEG bereits zum dritten Mal Gastgeber für Veranstaltungen mit Lateinamerikas Boom-Nationen: 2010 sprach der brasilianische Botschafter Everton Vieira Vargas in einer Podiumsdiskussion des Kölner Presseclubs u.a. über die Chancen und Herausforderungen für deutsche und brasilianische Unternehmen vor den nahenden brasilianischen Großereignissen Fußball-WM und Olympia. 2011 folgte eine Mexiko-Veranstaltung mit S.E. Francisco Nicolás González Díaz, Botschafter der Vereinigten Mexikanischen Staaten in Berlin. Er informierte die zahlreich erschienenen Teilnehmer über den Wirtschafts- und Investitionsstandort Mexiko.
Fotos: Christian Ahrens
‘Neue’ Deutsche Welle
Herausforderungen und Perspektiven für den deutschen Auslandssender
27.03.2012
Ein Gespräch mit dem Intendanten der Deutschen Welle, Erik Bettermann.
Moderation:
Dr. Hildegard Stausberg, DIE WELT/WELT-Gruppe
Ort:
Excelsior Hotel Ernst, „Blauer Salon“
Weitere Informationen:
„Wir stärken den Standort Bonn“ – Interview mit Erik Bettermann im General-Anzeiger Bonn
Fotos: Silvia Kröger-Steinbach
Drei baltische Wege
Litauen, Lettland, Estland – zerrieben und auferstanden
23.2.2012
Robert von Lucius, lange Jahre Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für das Baltikum, hat seine Erfahrungen in einem neuen Buch zusammengefasst. Er stellte den zahlreich erschienenen Interessenten im Café des Wallraf-Richartz-Museums vor.
Fotos: Christian Ahrens
Elizabeth II.
Das Leben der Queen
23.01.2012
Königinnen gibt es viele, doch nur eine Queen. Elizabeth II. hat fast die ganze Nachkriegszeit auf dem Thron erlebt. Dabei hat sie mehr Krisen überdauert, als
irgendein Politiker sich vorstellen kann. Anlässlich ihres 60. Thronjubiläums im Juni 2012 stellte Thomas Kielinger, langjähriger London-Korrespondent für DIE WELT,
das Leben von Queen Elizabeth II. in seinem neuen Buch vor.
Der Leseabend stand unter der Schirmherrschaft des Britischen Generalkonsuls in Düsseldorf, Malcolm Scott, und wurde von der Deutsch-Britischen Gesellschaft Bonn, dem Kölner Presseclub und St. George’s School veranstaltet, die auch ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellte.
Das Grußwort sprach R. Hollow, Direktor der englischsprachigen internationalen Ganztagsschule.
„Elizabeth II. Das Leben der Queen“ ist 2012 in der 2., durchgesehenen Auflage im Verlag C.H. Beck
erschienen und kann als Printausgabe und E-Book bestellt werden.
ISBN: 978 3 406 6236 0 8.
Fotos: Christian Ahrens
Metropolregion starkes Rheinland
Herausforderungen und Perspektiven
17.01.2012
Ein Diskussionsabend mit:
Prof. Dr. Ulrich Lehner, Präsident der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf
Paul Bauwens-Adenauer, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Köln
Moderation:
Dr. Hildegard Stausberg, DIE WELT/ WELT-Gruppe
Dr. Rainer Burger, Landeskorrespondent der FAZ Düsseldorf
Begrüßung:
Dorothee Hartmann-Hanstein, Aufsichtsrat Lempertz S.A.
Was ist der Mehrwert einer Metropolregion? Was müssen wir dafür tun? Welche Vorteile hat das Rheinland im Gegensatz zu anderen Regionen und wie behauptet es sich im nationalen Wettbewerb? – Diesen und weiteren Fragen widmeten sich die Präsidenten der Industrie- und Handelskammern aus Düsseldorf und Köln, Prof. Dr. Ulrich Lehner und Paul Bauwens-Adenauer, vor über 130 Teilnehmern beim Jahresauftaktgespräch des Kölner Presseclubs im Kunsthaus Lempertz.
„Das Rheinland hat alle Attribute, eine Metropolregion zu sein, es ist aber noch keine. Man kann sagen: Die Elemente sind vorhanden, aber die Summe fehlt. Das wollen wir jetzt gemeinsam anpacken“, darin waren sich Ulrich Lehner und Paul Bauwens-Adenauer einig.
Die Ausgangslage ist denkbar gut. „Das Rheinland ist einer der besten Standorte Deutschlands und kann sich selbstbewusst an Metropolen wie London und Paris messen“, so Paul Bauwens-Adenauer. „Assets“ gäbe es viele: Die Region sei der Hochschulstandort und auch im Bereich Logistik hervorragend aufgestellt. Ein weiterer Vorteil sei, dass das Rheinland bereits ein etablierter Begriff im Ausland sei.
Dass der Standort attraktiv ist für internationale Investoren, zeigen die Investments und Neuansiedlungen des vergangenen Jahres. Im Herbst wurde bekannt, dass das amerikanische Logistikunternehmen UPS 144 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung seines Sortierzentrums am Flughafen Köln/Bonn investiert und damit 200 neue Arbeitsplätze schafft.
Zuvor tätigte der chinesischen Baumaschinenkonzern SANY mit seinem Großprojekt in Bedburg bei Köln die größte chinesische Investition in Europa. Insgesamt haben sich in Köln 200 chinesische Firmen niedergelassen. Die Beziehungen zu den ostasiatischen Partnern sind stark, die Zusammenarbeit soll weiter intensiviert werden. „Was Peking für Köln ist, ist Moskau für Düsseldorf“, machte Ulrich Lehner deutlich. Mit dem „Russland Kompetenzzentrum Düsseldorf“ werden seit 2001 Wirtschaftskontakte von und nach Russland gefördert.
Die Karten sind gut, was also kann und muss getan werden? Das Rheinland müsse vor allem eine aktivere Politik der Selbstdarstellung betreiben. Professor Lehner bringt den Nachholbedarf auf den Punkt: „Wieso kommt ein IT-Gipfel nach Essen?“ fragte er in die Runde. Es sei wichtig, dass auch das Standortmarketing der Städte enger verzahnt werde, ohne den Städten ihre Identität zu rauben. Und nicht zuletzt müsse die Politik Zeichen setzen.
Dr. Hildegard Stausberg ergänzte, dass sie sich bei den Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen, die 2008 in Köln stattfanden, eine aktivere Unterstützung der Landesregierung gewünscht hätte: „Wir standen alleine da,“ erinnert sie sich. Hier sehen die Akteure Handlungsbedarf. Es werde geprüft, eine Unternehmerinitiative zu gründen und Meinungsträger ins Rennen zu schicken, um das Rheinland als Metropolregion zu etablieren.
Fotos: Christian Ahrens