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Feierexesse, Drogen, Kriminalität – Kölner Ordnungskräfte im Dauerstress?

25. April um 19:30 - 22:00

unser Gast:

Johannes Hermanns, Polizeipräsident der Stadt Köln

 

Moderation:

Peter Pauls, Vorsitzender Kölner Presseclub

 

Fotos: Thomas Leege

 

Terroralarm kurz nach Amtsantritt – Ein Anschlag auf den Kölner Dom droht

 Zu Gast im Kölner Presseclub: Johannes Hermanns

 

Von Ulrike Brincker

Der Freitag kurz vor Weihnachten, viele Beamte der Kölner Polizei sind schon in Urlaub. Da trifft die Meldung ein, dass es Hinweise auf einen geplanten Anschlag auf den Kölner Dom gebe. Die erste Bewährungsprobe für Polizeipräsident Johannes Hermanns, gerade frisch im Amt. Die 100 Tage Schonfrist zur Einarbeitung hat es für ihn nicht gegeben.

Im Gespräch mit Peter Pauls, Vorsitzender des Kölner Presseclubs, erzählt er, wie die Polizei auf solche Bedrohungslagen reagiert, Urlaubsverzicht wie selbstverständlich in Kauf genommen wird und welche Entscheidungen zuerst getroffen werden. Wann zum Beispiel müssen Informationen an die Bevölkerung weitergegeben werden? Wie verhindert man, dass Panik ausbricht?

Johannes Hermanns , Chef von 5000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, ist für die Sicherheit von 1,3 Millionen Menschen in Köln und Leverkusen verantwortlich. Ob nach Fußballspielen oder im Karneval. „Wir sind dafür zuständig, dass alle wohlbehalten nach Hause kommen,“ sagt er.

1980 begann die Ausbildung des heute 60-jährigen. Er durchlief die „Einheitslaufbahn“ bei der Polizei. In der Düsseldorfer Altstadt ging er auf Streife, 1987 holte er auf dem zweiten Bildungsweg die Hochschulreife nach, erlangte ein Verwaltungsdiplom und landete schließlich in Köln bei der Kripo mit Schwerpunkt Wirtschaftskriminalität. „Bei der Polizei ist es so, wenn man einmal hier gearbeitet hat, mag man die Stadt oder nicht.“ Herrmanns mochte sie nur all zu gern.

Während seiner fünfjährigen Zeit im Düsseldorfer Innenministerium hegte er den „Traum, zurück zu kommen.“ Düsseldorf habe zwar ein schönes Stadtbild, aber in Köln sei es das „Gesamtgefühl“, das ihn für die Stadt einnehme. Nur für den zugehörigen Fußballverein konnte er sich noch nicht begeistern. Johannes Herrmanns ist Bayern Fan und auf seinem Nachttisch liegt eine Biografie über Franz Beckerbauer.

Dass er hier nun als Polizeipräsident sitze, sei in NRW „nicht selbstverständlich“, denn die britischen Besatzer hätten nach dem 2. Weltkrieg die Losung ausgegeben, dass es eine zivile Führung geben müsse. Deshalb habe er erst aus dem Polizeidienst ausscheiden müssen, um sein Amt anzutreten. Nun hat er eine Mammutaufgabe vor sich: Kriminalitätsbrennpunkte an vielen großen Plätzen mitten in der Stadt, an Ebert-, Appellhof- und Wiener Platz, der Schutz von jüdischen Einrichtungen, selbst Altenheimen und Schulen, die zunehmend bedroht werden. Hinweise auf terroristische Anschläge auf den Dom, Großevents wie Demonstrationen, Karneval, Silvester und ganz aktuell nun die Fußball-Europameisterschaft die EM.

Die Menschenströme in der Stadt seien – ähnlich wie im Karneval – das Problem, es brauche „Überlaufflächen“ und natürlich eine gute Planung. Schon seit drei Jahren bereitet man sich in Köln auf die EM vor. So werde kalkuliert, wie viele britische Fans anrücken und wo sie ihre Hotels buchen. Aber: „Man bekommt keine absolute Sicherheit“ trotz vieler Schutzmaßnahmen. Trotzdem hege er die Hoffnung auf ein Sommermärchen.

Über vierzig Jahre im Dienst, was hat sich geändert? Waren die Zeiten früher friedlicher? Auch damals schon habe die Polizei gut zu tun gehabt, erwidert Hermanns. Es war die Zeit des RAF-Terrorismus, es gab das Oktoberfest-Attentat und das Olympia-Attentat in München. Die Gefahren „standen nicht zurück“ gegenüber denen von heute. Aber der Umgang miteinander habe sich verändert. Heute sei es „rauer und gröber“ geworden. „Der schönste Normalzustand wäre, wenn sich alle ans Gesetz halten“ so Johannes Herrmanns. „Ich würde auch lieber nur Streife gehen und nachhören, ob alles in Ordnung ist.“

Details

Datum:
25. April
Zeit:
19:30 - 22:00

Veranstaltungsort

Excelsior Hotel Ernst
Trankgasse 1-5
Köln, 50667
Google Karte anzeigen

Details

Datum:
25. April
Zeit:
19:30 - 22:00

Veranstaltungsort

Excelsior Hotel Ernst
Trankgasse 1-5
Köln, 50667
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