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Gesprächsabend mit Andreas Feicht

27. Februar um 19:30 - 22:00

Zu Gast im Kölner Presseclub: Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie

Moderation: Michael Hirz

 

Fotos: Thomas Leege

Zu Gast im Kölner Presseclub: Andreas Feicht

 

„Eine Wärmepumpe ist nichts Böses, ein E-Auto auch nicht. Die tun niemandem etwas“, so Andreas Feicht, der Vorstandsvorsitzende der RheinEnergie AG im Gespräch mit Michael Hirz im Excelsior Hotel Ernst vor vollem Haus. „Wir sollten sie nehmen, wenn sie Sinn machen“. Pragmatismus anstelle von erbitterten Diskussionen um das Thema erneuerbare Energien, so das Plädoyer des Managers, der einen kosteneffizienten Weg mit allen zur Verfügung stehenden Technologien gehen möchte. Aber so günstig wie früher, so seine Prognose, werde die Energie nicht mehr.

Damals, in besseren Zeiten, kam der Strom noch ganz einfach aus der Steckdose und die Energieversorgung schien selbstverständlich. Doch seit Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine ist nun alles anders: vorher habe das Industrieland Deutschland mit billiger Energie auf der Gewinnerseite gestanden, nun sei man bei den Verlierern gelandet und müsse um die Wettbewerbsfähigkeit kämpfen. „Wir kommen aus einer Zeit, wo wir uns viel leisten konnten, das ist vorbei“, so Andreas Feicht, der 2022 und damit in turbulenten Zeiten bei der RheinEnergie begann. Von 2019 bis zum Regierungswechsel war er Staatssekretär für Energie und Digitales im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Zum Krisen-Szenario gehörten die Gasmangellage, ein drohender Blackout und Preissprünge. Und obendrein sollte auch noch die Energiewende bewältigt werden.  Aber: „Deutschland hat sich als resilient erwiesen, das war eine große Leistung“. Die großen Katastrophen seien ausgeblieben, über Umwege komme immer noch russisches Gas nach Europa, aber es blieben immer noch viele Unsicherheiten so Feicht. Vor allem die Kunden seien verunsichert durch die Preisschübe. Normalerweise sei der Telefonservice der Rheinenergie mit 70 Mitarbeitern besetzt, inzwischen wurde auf 400 Mitarbeiter aufgestockt.

Kunden müssten sich inzwischen aber nicht nur mit steigenden Preisen auseinandersetzen, sondern sind auch mit Fragen konfrontiert, die früher von Fachleuten beantwortet wurden. Was für eine Heizung soll ich als Nächstes einbauen? Wird mein nächstes Auto ein E-Auto oder doch ein Verbrenner? Die Energiewende sei inzwischen auf Seite der Konsumenten gewandert.

Energieversorgungsunternehmen wie die RheinEnergie AG hätten durch die Bewältigung der Probleme viel Zeit verloren, die eigentlich für die Entwicklung nötig gewesen wäre. Nun stünden die Energieversorger vor Mammutaufgaben. Der Strombedarf werde in Deutschland weiter steigen, weil in Zukunft eben alles elektrifiziert werden soll. Die größte Herausforderung sei jedoch nicht die Menge des Stroms, sondern die Leistung der Stromnetze. . Über viele Jahre habe man einen erbitterten Kulturkampf um mehr erneuerbare Energien geführt, aber sich nicht um die Netze gekümmert. Allein für deren Ausbau müssen nun 900 Millionen Euro investiert werden.

Eine Milliarde Euro geht in die Fernwärme, weitere Millionen in die Wasserversorgung. In Köln-Niehl soll die größte Wärmepumpe Europas entstehen. Weitere sollen folgen. Alles ambitionierte Pläne, die oft im Kampf mit der Bürokratie den Kürzeren ziehen. Die Bundesregierung habe zwar viele Fortschritte gemacht, doch es brauche immer noch zu viele Genehmigungen in Unter-, Mittel- und Landesbehörden, um Neues dann tatsächlich umzusetzen. So könne das Staatswesen nicht weiter funktionieren. Und die Prognose für den Kohleausstieg 2030? „Wir haben uns auf einen sehr ambitionierten Weg begeben. Aber wenn wir die Ziele drei bis vier Jahre später erreichen, ist das auch gut. Der Übereifer, alles gleichzeitig machen zu wollen, wird teuer.“

Von Ulrike Brincker

 

 

Details

Datum:
27. Februar
Zeit:
19:30 - 22:00

Veranstaltungsort

Excelsior Hotel Ernst
Trankgasse 1-5
Köln, 50667
Google Karte anzeigen

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Datum:
27. Februar
Zeit:
19:30 - 22:00

Veranstaltungsort

Excelsior Hotel Ernst
Trankgasse 1-5
Köln, 50667
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