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Traum oder Trauma?

25. August, 2021 um 19:30 - 23:00

Ein Gespräch mit:
Annett Polster, Geschäftsführerin Stadtmarketing Köln
Henrik Hanstein, Geschäftsführender Inhaber Kunsthaus Lempertz
Stephan Braunsfels, Architekt und Stadtplaner

Moderation:
Peter Pauls, Vorsitzender Kölner Presseclub e.V.

Fotos: Ulrike Brincker

Die Kölner Innenstadt nach Lockdown und in der Pandemie

683 Meter Elend: die Kölner Hohe Straße mit Billigläden, Pommesbuden und leer stehenden Ladenlokalen gehörte einmal zu den besten Einkaufsadressen in Deutschland. Für den Architekten und Stadtplaner Stefan Braunfels ist sie heute die „schlimmste Straße“ in Deutschland. Nicht nur hässlich, sondern inzwischen auch mausetot. Der Handel befinde sich in der größten Krise seit dem zweiten Weltkrieg, es fehle an neuen Konzepten in den Kölner Einkaufsstraßen, sagt Annett Polster, Geschäftsführerin Stadtmarketing Köln. Und dabei habe die Stadt mit ihrer „einzigartigen Vergangenheit“ doch eigentlich alle Voraussetzungen.

Ein gängiges Muster in Köln: wo früher Glanz und urbanes Leben war, bestimme heute bestenfalls Mittelmäßigkeit das Stadtbild. Nicht nur der schnelle Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg, sondern auch die Stadtplanung in den folgenden Jahrzehnten habe der Stadt schwer zugesetzt. Das Resultat: viel schlechte Architektur und ewig währende Provisorien wie der Musical Dome hinter dem Hauptbahnhof, der immerhin schon seit 1996 sein Dasein fristet. Und die Perlen der Stadt, die romanischen Kirchen zum Beispiel, gehen unter.

Zu den größten Problemen, darüber waren sich die Teilnehmer der Diskussionsrunde im Kölner Excelsior (Moderation: Peter Pauls) einig, gehören die Kölner Plätze. Anders als die Italiener zum Beispiel, die ihre Plätze lieben und pflegen, haben die Kölner die einstmals schönsten Orte der Stadt zu Verkehrsinseln verkommen lassen.

Der Neumarkt zum Beispiel war noch in den 20er Jahren ein beliebter Platz, wo man sich im Schatten der Bäume bei Live Musik traf. Heute versammelt sich hier die Drogenszene und rundherum donnert der Verkehr. Henrik Hanstein, geschäftsführender Inhaber des Kunsthaus Lempertz, hat einen großen Traum. Der „Eintritt in die Kölner Verkaufswelt“ soll wieder ein Ort werden, an dem man sich gerne aufhält. Deshalb hat er mit anderen die Bürgerinitiative „Zukunft Neumarkt“ ins Leben gerufen. Architekt Stefan Braunfels übernimmt die Planung. „Man kann mit Schönheit alles schaffen“ so glaubt er. Doch was es in Köln auf jeden Fall auch noch braucht, ist jemand, der das Stadtbild jeden Tag zu seiner Sache macht, der es nicht nur bei Ankündigungen belässt. Denn die meisten Kölner haben sich mit dem Zustand arrangiert.

Von Ulrike Brincker

Details

Datum:
25. August, 2021
Zeit:
19:30 - 23:00

Veranstaltungsort

Excelsior Hotel Ernst
Trankgasse 1-5
Köln, 50667

Details

Datum:
25. August, 2021
Zeit:
19:30 - 23:00

Veranstaltungsort

Excelsior Hotel Ernst
Trankgasse 1-5
Köln, 50667