Die Not der Kölner Sportvereine

„Köln pfeift aufs Ehrenamt“ titelten wir in „Notiert“ (siehe unten). Anlass: Der Präsident des Fußball-Verbands Mittelrhein, Dr. Christos Katzidis, wartet seit bald sechs Monaten auf eine Antwort zu einem Brief, den er der Kölner OB schrieb. Zu unserer Meldung erreichte uns die folgende Zuschrift von Peter Pfeifer Vorsitzender des Stadtsportbunds Köln e.V.:   „Der Titel ihrer News ist angesichts der Lage des Breiten- und Leistungssports in der selbsternannten „Sportstadt Köln“, die für den Sportetat nur schlichte 0,6% des Gesamtetats der Stadt Köln verausgabt, gut gewählt.

Wenn man nämlich angesichts dieser beschämenden 0,6% ins Kalkül zieht, dass lt. unabhängiger Untersuchungen des beauftragten „Projektteams Sportentwicklungsplan“ die ökonomische Gesamtwirkung des Sports in Köln jährlich etwa 492 Millionen € ausmacht und der Wert der ehrenamtlichen Arbeit 410 Millionen € (ohne zusätzliche Berechnung des immensen Sozialnutzens), dann wird doch ziemlich offensichtlich mit welcher Schieflage wir es zu tun haben. Dass der Sport darüber hinaus auch mit nicht unerheblichen Problematiken mit der Gestaltungsmehrheit in Köln zu kämpfen hat, weiß und sieht jeder, der sich in Köln ernsthaft für den Sport und seine Infrastruktur einsetzt.

Die unsäglichen und zeitraubenden Schwierigkeiten des RSV Rath-Heumar sind da „nur“ ein Beispiel bzw. ein Symptom für eine sorglose und verfehlte Strategie der Stadt Köln hinsichtlich dessen, was Sport in Handlungsfeldern wie Sozialarbeit, Gesundheitsförderung, Integration, Inklusion, Prävention, Zusammengehörigkeitsgefühl, Vorbildfunktion, Nachhaltigkeit und vieles mehr leistet. Nicht umsonst haben sich in dieser seit Jahren bestehenden „Kölner Not“ Profivereine, Leistungssportvereine, Breitensportvereine, Sportwissenschaftler und Sport-Großveranstalter unter dem Dach des Stadtsportbundes zur „Allianz Kölner Sport“ zusammengefunden und haben bereits und werden weiterhin sportpolitisch agieren. Aber der Weg ist lang und steinig in der sogenannten Sportstadt Köln . . .