Newsletter 19. März 2021
Newsletter vom 19.03.2021
Bis zum Jahr 2025 soll die Innenstadt autofrei sein.
Sehr geehrte Mitglieder,
liebe Freundinnen und Freunde des Kölner Presseclubs,
„Die Klimakrise schläft nicht“, sagt Katja Dörner (Grüne), seit kurzem Oberbürgermeisterin (OB) der Stadt Bonn, im Gespräch mit dem Kölner Presseclub. Trotz Corona führe an der Verkehrswende kein Weg vorbei. Bis zum Jahr 2025 solle im ersten Schritt die Bonner Innenstadt autofrei sein. Auch gelte es, den Nahverkehr auszubauen und gleichzeitig an die Fußgänger zu denken. Unser Gespräch mit der erfahrenen Politikerin hören Sie als Podcast, indem sie hier klicken.
Tatsächlich ist in Bonn viel los. Vor dem Gespräch mit Katja Dörner haben meine Kollegin Ulrike Brincker, die gefilmt und fotografiert hat, und ich im Straßengewirr um das Bonner Stadthaus einen Kaffee getrunken. Wir mussten, wo immer wir gingen, sehr aufpassen, nicht mitgerissen oder umgefahren zu werden. Auf engstem Raum treffen hier Straßenbahnen, Autos, Zweiradfahrer und Fußgänger aufeinander. Angesichts der gesamtstädtischen Zahlen ist das kein Wunder. 300.000 Menschen sind täglich in Bonn unterwegs: 140.000 pendeln hinein, 60.000 hinaus, und 100.000 bleiben in der Stadt.
In den Großstädten unter grüner Führung diktieren heute internationale Klimaziele das lokale Geschehen. Damit kündigt sich ein fundamentaler Wechsel an, wie ihn die Kommunalpolitik seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat. Sie wolle den Wandel in Bonn aber nicht per Dekret aus dem 12. Stock ihres OB-Büros anordnen, sagt die 45-jährige. „Im Gespräch werden wir unterschiedliche Lösungen entwickeln.“ Wichtig sei transparente Kommunikation. Die nimmt die OB mitunter persönlich in die Hand – auf Twitter etwa hat sie stolze 15.000 Follower.
Katja Dörners Anfänge liegen im Bonner Stadtrat. Später hat sie in der Düsseldorfer Landespolitik gearbeitet und schließlich war sie elf Jahre lang Bundestagsabgeordnete für die Grünen. Unsere weiteren Gesprächsthemen waren der soziale Zusammenhalt in Bonn, die Metropolregion Rheinland und das Verhältnis zur Kölner Amtskollegin Henriette Reker, die die Grünen im Internet in großer Geste ihrer eigenen Partei zurechnen. Unser kurzes Video – sie finden es hier – ist wie ein persönliches Kennenlernen mit Katja Dörner.
Von Bonn nach Köln. Im Grüngürtel grenzt der Marienburger Golf-Club an den gleichnamigen vornehmen Stadtteil. Wer dort wohnt, ist schnell in diesem Club. Als ich in einem Wochenblatt las, dass die Landesregierung zum Umbau von dessen Grün und seiner Übungsanlage 521.896 Euro beisteuert, erwachte meine Neugier. Eine sehr große Summe! Von weiteren Hilfen an andere Sportvereine war in der Meldung nicht die Rede.
Ich erkundigte mich daher bei der federführenden Düsseldorfer Staatskanzlei, die mir eine lange Liste an Kölner Maßnahmen aus dem Programm „Moderne Sportstätte 2022“ übermittelte. Und dann mutet die Förderung für den Golf-Club, weil sie in einem Kontext steht, weniger ungewöhnlich an. Insgesamt fließen nämlich 14,52 Millionen Euro nach Köln. Der „Club für Wassersport Porz“ erhält 558.335 Euro zur Sanierung seiner Steganlage, und der „Hockey- und Tennis-Club Blau-Weiß 1930“ 572.721 Euro zur energetischen Modernisierung des Garderobenhauses und der Gymnastikhalle. Das sind die drei Spitzenreiter in Sachen Fördergeld, das aber auch kleinere Maßnahmen wie die Modernisierung der Toilettenräume im Sportheim des „DKK Südwest Köln 1920/27“ enthält. 45 Projekte sind es insgesamt. Das ist tatsächlich eine ganze Menge.
Man erkennt, dass es auf den Zusammenhang ankommt. Das gilt natürlich auch für Corona. Bereits ein isolierter Ausbruch in einem Heim kann die Inzidenzkurve steigen lassen und eine ganze Stadt statistisch brandmarken. Aber nun bin ich schon wieder beim Dauerthema und schließe lieber.
Bleiben Sie negativ, wie man heute sagt und achten Sie auf den Kontext!
Herzlich
Ihr
Peter Pauls
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